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Farbenrausch Köln-Deutz, Herbstkirmes 2011 Eine halbe Stunde, nachdem ich das Meskalin genommen hatte, wurde ich mir eines langsamen Reigens goldener Lichter bewusst. Ein wenig später zeigten sich prächtige rote Flächen, und sie schwollen an und dehnten sich aus, wurden von hellen Energieknoten gespeist, die sich ständig veränderten, und dabei stets neue, vibrierende Muster bildeten. Die Bücher zum Beispiel, die die Wände meines Arbeitszimmers bedeckten. Wie die Blumen erglühten auch sie, wenn ich zu ihnen hinsah, in leuchtenderen Farben, Farben von einer tieferen Bedeutsamkeit. Rote Bücher gleich Rubinen, smaragdene Bücher, Bücher in weiße Jade gebunden, Bücher von Achat, von Aquamann, von gelbem Topas, von Lapislazuli, alle Farben waren so intensiv, so zutiefst bedeutungsvoll, dass sie nahe daran zu sein schienen, die Regale zu verlassen, um sich meiner Aufmerksamkeit noch eindringlicher bemerkbar zu machen. Zugleich mit den übernatürlichen Lichtern und Farben, den Juwelen und den fortwährend wechselnden Mustern entdecken die Besucher der Antipoden der Psyche eine Welt mit erhaben schönen Landschaften, lebenserfüllten Bauten und heroischen Gestalten.. Die entrückende Macht vieler Kunstwerke lässt sich der Tatsache zuschreiben, dass ihre Schöpfer Szenen, Personen und Gegenstände gemalt haben, welche den Beschauer an das gemahnen, was er in der Tiefe seine Geistes bewusst oder unbewusst von der jenseitigen Welt weiß. Aus: Aldous Huxley: The Doors of Perception |
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Schwäne Rodenkirchen 2013 Johann Wilhelm Ludwig Gleim Der Schwan und die Ente. Ein
edler Schwan, so weiß wie Schnee, Vetter Schwan! »Frau Ent'«, antwortete der Schwan, Dass
ihr mit eurem Schnatterton »Was?« sprach die Ente, »dumm wär'
ich?
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Alte Liebe Köln-Rodenkirchen, Sonnenaufgang 2012 Ernst Moritz Arndt: Die Rheinfahrt (Ein Bruchstück.) 1851. Wir
sind an Bord – Engländer, Amerikaner, Der
irdischen Verschollenheiten Mahner, Doch
du, o Rhein, bleibst frisch in deiner Schöne, Was
kümmert das Vergänglichkeitsgestöhne
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Paradiesgarten Museumsinsel Hombroich 2007 Ein Einsichtsvoller hatte den Kopf in die Kleiderfalten der Betrachtung gesteckt und war in das Meer der Beschauung versenkt; als er aus seiner Verzückung wieder zu sich kam, sagte einer seiner Freunde scherzhafterweise: Was bringst du uns für ein Ehrengeschenk aus jenem Garten, in dem du gewesen? Er antwortete: Ich hatte im Sinne, wenn ich zum Rosenstrauch käme, einen Kleidersaum voll zu nehmen zum Geschenk für meine Freunde; als ich aber dahin kam, berauschte mich der Duft der Rosen so sehr, dass der Kleidersaum meiner Hand entfiel. Aus: Musliheddin Sadi: Der Rosengarten |
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Zeichen Köln, Rodenkirchener Brücke, Sonnenaufgang 2012 Ivan Sergejevich Turgenev: Aufzeichnungen eines Jägers Die Bjeschin-Wiese Es war ein herrlicher Julitag, einer von den Tagen, die nur dann vorkommen, wenn kein Wetterumschlag zu erwarten ist. Der Himmel ist dann vom frühen Morgen an heiter; das Morgenrot flammt nicht wie eine Feuersbrunst; die Sonne ist nicht feurig und glühend wie zur Zeit einer Dürre, auch nicht trüb-blutrot wie vor einem Sturm, sondern schwebt hell und freundlich unter einer schmalen und langen Wolke hervor, leuchtet heiter und versinkt im lilagrauen Nebel. Der obere dünne Rand der langgestreckten Wolke glitzert wie voller feiner Schlangen; ihr Glanz erinnert an den Glanz getriebenen Silbers ... Schon brechen aber die spielenden Strahlen aufs neue hervor, und das mächtige Gestirn steigt lustig, majestätisch, wie auffliegend empor.
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Verstecken Wald bei Osnabrück 2013 Max Dauthendey: Das erste Herbstblatt Das
erste Herbstblatt leuchtet wie Blut, Sein
Blut von Blatt zu Blatt still tropft, Die
Sonne brennt so still und stumm, Als
müsste ein Mörder im Strauchwerk stehen Und
abends steigt der Rauch dann auf. So
lastet am Fluß ein schwüler Dunst
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Teufelshochzeit Trauerhalle Friedhof Sürther Straße 2013 Die Dschungel los! Hüllet
sie, decket sie, schlinget sie ein, Schwarzfette
Asche am Altarstein, Zerbröckelt
die Mauern, zerstückelt der Schrein. Aus: Rudyard Kipling: Das neue Dschungelbuch
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Altokumulus 2013 Wenn
jemand fragt, Wie
eine Wolke am Himmel schwebt, (Ryokan) |
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Sonnenuntergang 2013 Die Glut und der Strahlenglanz haben mich verlockt, die Feder hinzulegen und an das Fenster zu treten. Aber mit einem kleinen Seufzer kehre ich bald zum Schreibtisch zurück. Ich musste daran denken, dass es denen, die mit Feder und Tinte arbeiten, fast nie gelingt, eine solche Herrlichkeit zu beschreiben. Man mag sein Allerbestes tun, es kommt doch äußerst selten vor, dass man das Interesse des Lesers zu fesseln vermag. Denken Sie sich, dass Sie in einem Buch auf eine lange Beschreibung eines Sonnenuntergangs, einer Abendröte stoßen. Gestehen Sie ehrlich, dass Sie sie am liebsten überspringen. So mache ich es wenigstens. Aus: Selma Lagerlöf: Die Silbergrube und andere Erzählungen
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Rosa Köln, Deutzer Hafen 2011 So sicher, (Ono No Komachi)
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Matsu Köln-Rodenkirchen, Sonnenuntergang 2011 Alter Staub Wir
leben unser Leben als Wanderer Der
Mondhase mischt Elixiere für nichts. Erinnerung,
seufze ich, Blick nach vorn, noch ein Seufzer. (Li Po 701-762) |
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Spiegelglatter Rhein 2013 Früher mussten bei solch einer Windstille alle Schiffe von Treidelpferden den Fluss hochgezogen werden. |
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Düsseldorf, K 21 2013 Ohne Worte… |
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Die Erleuchtung Kölner Dom 2013 In
dieser Traumwelt Ryokan |
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Ich…… Ich…… Ich…… 2013 Ich sehe einen Hund. Und ich sehe ein Gesicht. Und ich sehe…… |
Stadthaus Köln 2013 Goethe: Auf dem Stadthaus In
einer Stadt einmal, Unter
den Gästen Sie
hatte nicht so viel getrunken Ich
hielt sie feste, feste, Die
treibt sich in Osten und Süden
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Der Tanz Gepresstes Blech mit Polle, 2009 Friedrich Schiller Der Tanz. Sieh, wie schwebenden Schrittes im Wellenschwung
sich die Paare Seh' ich flüchtige Schatten,
befreit von der Schwere des Leibes? Wie, vom Zephyr gewiegt, der leichte Rauch in die
Luft fließt, Hüpft der gelehrige Fuß auf des Takts melodischer
Woge, Jetzo, als wollt' es mit Macht durchreißen die Kette
des Tanzes, Schnell vor ihm her entsteht ihm die Bahn, die
hinter ihm schwindet, Sieh! jetzt schwand es dem Blick; in wildem Gewirr
durcheinander Nein, dort schwebt es frohlockend herauf; der Knoten
entwirrt sich; Ewig zerstört, es erzeugt sich ewig die drehende
Schöpfung, Sprich, wie geschieht's, daß rastlos erneut die Bildungen schwanken Jeder ein Herrscher, frei, nur dem eigenen Herzen
gehorchet Willst du es wissen? Es ist des Wohllauts mächtige
Gottheit, Die, der Nemesis gleich, an des Rhythmus goldenem Zügel Und dir rauschen umsonst die Harmonieen des Weltalls? Nicht der begeisternde Takt, den alle Wesen dir
schlagen? Leuchtende Sonnen schwingt in kühn gewundenen Bahnen? |
Nebeltor Köln, Sonnenaufgang 2013 Sehnsucht
und Sehnsucht (Japanisches Gedicht) |